2.2.1   Konsistenzbeeinflussende Faktoren

Grünzugfestigkeit erdfeuchter Zementleimgemische

Die Konsistenz von Beton wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Generell lässt sich eine Unterscheidung treffen in innere Einflüsse, die durch Art und Mengenverhältnis der Inhaltsstoffe bedingt sind sowie äußere Einflüsse, die durch z.B. Temperatur, Mischintensität und Zeitraum der Verarbeitung verursacht werden. Ein weithin bekannter Einflussfaktor ist der Feuchtegehalt der Gesteinskörnungen. Moderne Misch und Dosieranlagen sind deshalb mit einer automatischen Messung des Feuchtegehaltes ausgestattet. Diese erlaubt eine Ermittlung der noch fehlenden Wassermenge sowie eine Korrektur der Gesteinskörnungen um den Gewichtsanteil, der nicht als Gesteinskörnung, sondern als Gesteinskörnungsfeuchte mit eingewogen wird.Neben dem Feuchtegehalt existieren noch andere Größen, von denen ein Einfluss auf die Konsistenz ausgeht.

Eine Zusammenstellung von konsistenzbeeinflussenden Faktoren, gemessen an dem für ein gleiches Slump Maß erforderlichen Wasseräquivalent, ist in Tabelle 3 enthalten. Die Angaben in der Tabelle eignen sich nur für eine relative Gewichtung der Einflussgrößen untereinander, da konkrete Angaben über die eigentliche Ausgangskonsistenz sowie Angaben zur Betonzusammensetzung nicht vorliegen. Eine zahlenmäßige Übertragung auf den Bereich erdfeuchter Betone ist in jedem Fall ausgeschlossen, weil der Slump Test keine Unterscheidung in diesem Bereich ermöglicht.

Dennoch wird durch diese Tabelle verdeutlicht, dass nicht nur von den Schwankungen des Feuchtegehaltes der Gesteinskörnung Auswirkungen auf die Betonkonsistenz ausgehen.

Tabelle 2: Einfluss verschiedener Faktoren auf die Konsistenz, gemessen am Wasseräquivalent

Insbesondere die Abstufung der Gesteinskörnung (Sieblinie) und die Form der groben Gesteinskörnung, aber auch der Wasseranspruch des Zementes und die Betontemperatur sind zu berücksichtigen.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass im englischen bzw. amerikanischen Sprachgebrauch das Wort “Workability“ in der Regel zur Beschreibung des Verhaltens von Beton beim Mischen, Einbauen, Verdichten und Glätten verwendet wird.Der Begriff “Consistency“ wird meistens verwendet, um das Bewegungsverhalten von Zementleim, Mörtel oder Beton zu beschreiben.Workability beinhaltet also die mit dem Wort Konsistenz umschriebenen Eigenschaften, während Consistency mit dem deutschen Gebrauch von Rheologie gleichgesetzt werden kann.In der englischsprachigen Literatur werden erdfeuchte Betone (EF Betone) als Non Slump Betone, zero-slump oder negative slumpBetone bezeichnet, da sie nicht auf das Setzmaß (Slump-Test) reagieren. Hinsichtlich ihrer Verformungsfähigkeit können sie nicht weiter differenziert werden [39].

Nachschlagen
Ermittlung der Grünzugfestigkeit erdfeuchter Zementleimgemische als Grundlage für die Optimierung der Produktion von sofort entschalten Betonwaren

Dissertation von
Dr.-Ing. Stefan Zwolinski

vorgelegt Solingen Juli 2018

Veröffentlicht als Heft 25 in der Schriftenreihe des
Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau
Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen
Bergische Universität Wuppertal

Herausgeber
Der Geschäftsführende Direktor
Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Bergische Universität Wuppertal

Fachgebiet
Werkstoffe im Bauwesen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Steffen Anders
Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Wolfram Klingsch
Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen
Bergische Universität Wuppertal

Organisation und Verwaltung
Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Bergische Universität Wuppertal
Pauluskirchstraße 11
42285 Wuppertal
Telefon: (0202) 439-4039

© Dr.-Ing. Stefan Zwolinski

ISBN 978-3-940795-24-3