Die Ergebnisse der Hauptversuche zeigen, dass die zentrische Zugfestigkeit und das Dehnungsverhalten erdfeuchter Zementleimgemische mit dem entwickelten Prüfungsverfahren ermittelt werden können. Die Last Verformungskurven zeigen deutliche Unterschiede. Ein Teil der Verläufe weist ausgeprägte Maxima auf, dabei verlaufen Steigung und Kraftabfall annähernd symmetrisch. Ein weiterer Teil der Versuche zeigt ein ausgeprägtes Dehnverhalten, teils bereits vor dem Auftreten der Maximalkraft, und vor allem auch noch danach. Schließlich konnte bei einem dritten Teil der Versuche keine nennenswerte Zugkraft gemessen werden, der Abriss der oberen Probekörperhälfte erfolgte bereits bei Überschreitung des Eigengewichtes.
Änderungen der w/f Werte, bei ansonsten gleicher Feststoffzusammensetzung,führen, ebenso wie die Leimvariationen im Feststoffbereich, auch zu unterschiedlichen Last Verformungskurven. Obwohl die Oberfläche im Leim nur in einer geringen Bandbreite variiert, unterscheiden sich die Kurvenverläufe der einzelnen Mischungen zum Teil deutlich. Dennoch ist die Zuordnung eines bestimmten Zementleimes zu einem Kurvenverlauf zunächst nicht eindeutig möglich. In den Untersuchungen konnten nur wenige w/f Werte überprüft werden, weil die Gesamtanzahl der Versuche ansonsten stark zugenommen hätte. Dennoch zeigte sich, dass die Kurvenverläufe verwendet werden können, um eine bestimmte Feststoffzusammensetzung daraufhin zu überprüfen, welcher w/f Wert die maximale Zugkraft und /oder die geringsten Wege aufweist. Hierfür müssen jedoch drei bis fünf w/f Variationen gegenübergestellt werden.
Abschließend ist bei allen durchgeführten Versuchsreihen darauf hinzuweisen, dass die Messwerte in einem engen Wegbereich lagen, und die einstellbare Messfrequenz demgegenüber relativ grob war. Dadurch wurde der wesentliche Messbereich bis zur maximalen Zugkraft überwiegend nur durch sechs Messwerte abgebildet. Ebenso weisen einige Ergebniskurven einen plateauartigen Verlauf auf, bei dem das absolute Maximum möglicherweise nicht erfasst wurde, weil es zwischen den aufgenommenen Messwerten liegt,z.B. Abbildung 127, rote gestrichelte Kurve.